Artiges und Abartiges heiter aufgeschrieben – Rönneburger Autor Günter Bosien kommt seinen Lesern diesmal skurril

Harburg. Heute schon geschmunzelt oder gar die Lachmuskeln strapaziert? Wenn nicht, dann ist das neue Buch des in Rönneburg lebenden Autors Günter Bosien zur Erheiterung des Gemüts zu empfehlen. Es trägt den Titel „Vorhang auf: Artiges und Abartiges“ und bietet 26 Kurzgeschichten. Heiterkeit entsteht, weil beim Lesen der beschriebenen, zumeist recht skurrilen Ereignisse der Eindruck entstehen kann, eine solche Situation bereits selbst kennengelernt zu haben oder einem der in den Geschichten vorkommenden Menschentypen ebenfalls schon begegnet zu sein.

Da liegen sich beispielsweise schon seit vielen Jahren die beiden Nachbarn Poldmeyer und Schmittmann in den Haaren, weil Schmittmanns Lärche jeden Herbst seine Nadeln in Poldmeyers Garten fallen lässt. Dann war da ein Unfall und Poldmeyer musste mit seinem neuen Auto von einem Ast der Lärche runtergeholt werden. Seitdem reden die Nachbarn erstaunlicherweise wieder miteinander.

Bosien erzählt in seinem neuen Buch hauptsächlich über Geschehnisse aus der norddeutschen Region. Einige Geschichten sind von der Harburger Künstlerin Petra Hagedorn illustriert. Das vom Schweizerhaus Verlag herausgegebene Buch kostet zehn Euro und ist auch über das Internet beim Autor selbst unter www.geschichten-harfe.de zu bestellen.

Die Kombination der Begriffe in der Internet-Adresse ist nicht ohne Bedeutung. Denn Bosien ist gelegentlich zu Vorlesungen unterwegs. Seine Frau Irmtraud ist dann mit ihrer Böhmischen Hakenharfe dabei und unterhält die Zuhörer in Vorlesungspausen musikalisch.

Auch sie arbeitet kreativ und hat eigene Musikstücke geschrieben. Zur Buchpremiere „Vorhang auf: Artiges und Abartiges“ wird das Ehepaar am Freitag, 12. April, 19 Uhr, in der Bugenhagenkirche, Rönneburger Straße 48, in Harburg mit vorgetragenen Geschichten und Harfenmusik gewissermaßen als Gesamtkunstwerk zu erleben sein. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro.

Bosien ist in Harburg kein Unbekannter. Vor 20 Jahren hatte der Diplom-Handelslehrer als Sprecher von Bürgerinitiativen für die Sanierung von Hamburger Kindertagesstätten gekämpft, in denen mit giftigen Holzschutzmitteln behandeltes Holz eingebaut worden war. Danach schrieb er sein erstes Buch mit dem Titel „Bürger wehren sich erfolgreich, Erfahrungen und Tipps“.

2009 und 2011 kamen seine beiden Reiseerzählungen „Grenzen überschreiten – Menschen begegnen“ und „Traumfänger unterwegs“ auf den Markt. (gip)

Hamburger Abendblatt, 11. April 2013, Kultur, S. 3