Aberwitziges Abenteuer mit dem Wohnmobil – Erzähltalent Günter Bosien hat ein neues Buch vorgelegt
Harburg. Nach seinem belletristischen Erstling „Grenzen überschreiten, Menschen begegnen“, zu dem ihn seine Oberstufenschüler aus Harburg inspiriert hatten, denen er zu Schulbeginn immer so nett mit den Geschichten aus dem „WoMo“ in den Schulalltag hinüberhalf, liegt nun der „Traumfänger“ vor.
Wie schon im ersten Werk geht es um die aberwitzigen Abenteuer und Erkenntnisse aus der Existenzform als „WoMo-Reisender“. „WoMo“ – das steht für Wohnmobil. Und dass diese Daseinsform mehr Tücken im europäischen Ausland bereit hält als bei beschaulichen Fahrten im infrastrukturell gut entwickelten Deutschland wird einem bei der Lektüre von Bosiens Geschichtenband schnell deutlich, für den der Autor wieder einmal eine eigene und lebendige Sprache gefunden hat.
Was ist zum Beispiel von südländischen Jungspunden zu halten, die sich als verloren gegangener Sohn zu erkennen geben und einen liebevoll mit „papà“ anreden? Was von deutschen Touristen, die dicht aneinandergedrängt in Reih und Glied mit dem Wohnmobil zur Nordsee ausgerichtet stehen und im betonierten Schatten des Gefährts abhängen, um über ihre Krankheiten zu reden?
Wie fühlt man sich, wenn das eigene „WoMo“, ein „nagelneuer Westfalia-Campingbus“ am Haken einer griechischen Autofähre baumelt, es schlimm kracht und knackt und sich die herbeigeholten Schiffsingenieure schadenstechnisch blind und taub stellen?
Günter Bosien lässt alle diese amüsanten Urlaubsminiaturen und witzigen Beobachtungen lebendig werden. Wer den beliebten Harburger Autor einmal live und mit der Harfenbegleitung seiner Liebsten erleben möchte, steuert am 7. April (19.30 Uhr) für die Buchpremiere die Bücherhalle Harburg, Eddelbüttelstraße 47a an. Der Eintritt für die Lesung dort beträgt drei Euro.(mae)
Hamburger Abendblatt, Boulevard Harburg, 17. März 2011, S. 3